Bündnis gegen Rechts - Issum steht auf

Auch in Issum regt sich Widerstand gegen rechte Parolen und zunehmenden Rassismus.

 

Am Donnerstag, den 18. Januar trafen sich Vertreter der Kirchen, der Politik, einigen Vereinen und Einrichtungen, um gemeinsam eine erste Veranstaltung gegen Rechts zu organisieren.
Natürlich ist die Flüchtlingshilfe auch vertreten.
Am Gedenktag an die Opfer des Nazionalsozialismus, am 27. Januar, gab es die erste Kundgebung auf dem Platz "An de Pomp".
Die Zahl der Menschen, die ihre Unterstützung und ihren Beitrag zu einer lebendigen und toleranten Demokratie geleistet haben, war schie überwältigend.
Unseren Redebeitrag könnt ihr weiter unten nachlesen.
Das war natürlich nur der Anfang,
Das Bündnis hat sich bereits wieder getroffen, um über Aktionen und Veranstaltungen zu beraten.
In diesem Sinne
"Issum steht auf"

 


Statement zur Kundgebung „Issum steht auf“
Norbert Schneider


Guten Tag zusammen, hallo Issum!

Wir sind Sabine Vitten und Norbert Schneider von der Flüchtlingshilfe Sevelen, und stehen hier stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer, die sich selbstverständlich und gerne dem Bündnis „Issum gegen rechts“ und dem Aufruf „Issum steht auf“ angeschlossen haben!

 Gerade uns liegt es sehr am Herzen, dass sich die Gesellschaft gegen rechte Ideologien, völkisches Gedankengut und Rassismus zur Wehr setzt. Seit Anfang 2016, also mittlerweile 8 Jahre, haben wir Kontakt zu Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern und wir können ihnen und euch versichern, dass jeder Einzelne aus unserem Team das nicht nur gerne macht, sondern dies auch als persönliche Bereicherung ansieht -

Und wenn ich dann in den letzten Wochen den Begriff der Remigration lese und auch in den Medien täglich höre, schwillt mir der Kamm. Denn ich habe sofort eine Assoziation zum Zeitungsvertrieb – in dem ich mal tätig war – nämlich zur sog. Remission oder den Remittenden, Zeitungen und Zeitschriften, die man nicht verkauft hat oder beschädigt waren, die man dann einfach dem Lieferanten zurückgibt.
Aber wir haben es hier mit Menschen zu tun, nicht mit einer Ware, die man beliebig hin- und herschiebt.

Menschen unterschiedlichster Hautfarbe aus Krisengebieten, die ein angstfreies Leben oder überhaupt Überleben nicht mehr zulassen, Menschen, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben aber auch Menschen mit ihren eigenen Wünschen, Vorstellungen, Begabungen und Lebensentwürfen. Der Ansatz einer Hilfeleistung muss sich über kulturelle, soziale und religiöse Grenzen hinwegsetzen, sonst funktioniert es nicht. Und dann sind auch diese Menschen eine Bereicherung für jeden Einzelnen und somit für unsere Gesellschaft.
Aber ist das nicht auch die Basis für ein Zusammenleben von Menschen generell? Ja, das ist die Grundlage für das so oft zitierte Gemeinwohl im eigentlichen Sinne – lasst es uns gemeinsam leben und dieses Selbstverständnis auf die Straße bringen zu unseren Mitbürgern, zu allen Mitmenschen!

Gemeint ist die Straße, die wir nicht mehr dem rechten Mob, den Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern oder sonstigen durchgeknallten Gruppen überlassen dürfen. Ich habe wirklich Angst, wenn ich an die kommenden Landtagswahlen im Osten der Republik denke. 3 Bundesländer in zweien von ihnen gilt die AFD als gesichert rechtsextrem, im 3. als Verdachtsfall, wenn ich noch auf dem Laufenden bin. Hier gilt es wirklich eine Brandmauer zu setzen und die Leute wachzurütteln!

Auch Issum setzt hier ein wichtiges Zeichen: wir erobern uns das Forum zurück; wir, Menschen unterschiedlichster Couleur oder politischer Meinung, Jung oder Alt, egal welchen Geschlechts oder Neigung, Demokraten, auf der Basis unseres Grundgesetzes und unserer Werte.

Apropos Werte… da gibt es den ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen. Auch der spielt mit dem Gedanken aus der sog. Werteunion eine eigene Partei zu gründen. Auch hier droht Ungemach: er scheint ein Bündnis mit Lukas Krall einzugehen, einer in „“ Kultfigur aus der Reichsbürgerszene, dem nachgesagt wird, einer der ideologischen Berater von Prinz Heinrich Reuß VIII, Hauptfigur der Reichsbürgerverschwörung zu sein.
Wollen nur sagen, dass nicht nur die AFD, sondern auch andere Gruppierungen und Parteien in unserem Land rechtes und faschistisches Gedankengut verbreiten und ideologisieren, dem es gilt sich entgegenzustellen!
 
Issum macht hier heute einen tollen Anfang! Das wird und muss weitergehen oder wie sagte und titelte einst der französische Publizist und Diplomat „Stéphane Hessel“ noch mit 93 Jahren:

            Empört Euch

In diesem Sinne danke für Eure und ihre Aufmerksamkeit!


Weihnachtsfeier 2023

Auch in diesem Jahr feierte die Flüchtlingshilfe ein großes Weihnachtsfest.

Am 7. Dezember war es soweit. Die Tische wurden weihnachtlich eingedeckt, reichlich selbst gebackener Kuchen und Obst als Buffet aufgestellt. Die Kinder malten Bilder für den Nikolaus während die Erwachsenen bei einer Tasse Tee oder Kaffee gemütlich zusammensaßen. Auch einige der Asylsuchenden aus der Turnhalle waren zu Gast.

Später als es dann dunkel wurde, sangen wir Adventslieder, begleitet von Irina am Piano.

Dann war es endlich soweit. Das Licht wurde ausgemacht, nur die Kerzen brannten und vom Flur her hörte man ein leises Glöckchen, dass immer lauter wurde.  Es war mucksmäuschenstill im Saal und nach einem kräftigen "Nikolaus komm in unser Haus" öffnete sich die Tür und der Nikolaus in seinem festlichen Bischofsgewand betrat den Saal, freudig begrüßt von den Kindern.

Nach einer feierlichen Ansprache an die Gäste, gab es dann die Tüten für alle Kinder.

Es wurde noch einmal gesungen und der Nikolaus ging wieder seiner Wege. Viel Applaus und fröhlicher Gesang in allen Sprachen begleiteten ihn.

Nach der Feier packten alle mit an und räumten auf, spülten und fegten den Saal.

Unser Dank gilt allen Ehrenamtler*innen, die sich für den gelungenen Nachmittag sehr ins Zeug gelegt hatten.

 

Ausflug in den Krefelder ZOO

 

Wie im letzten Jahr wurde während der Ferien ein Ausflug organisiert.

Die Flüchtlingshilfe Sevelen und Café Kontakty von der evangelischen Kirche in Issum haben sich zusammengeschlossen, um dieses Angebot zu organisieren und sich die Kosten zu teilen.

Dieses Mal ging es in den Krefelder Zoo.

Trotz des denkbar schlechten Wetters machten sich die Betreuer und über 30 Erwachsene und Kinder auf den Weg in den Tierpark.

Es gab hin und wieder Regenpausen, aber die meiste Zeit schüttete es aus grauen Zoobewohner über Mensch und Tier.

Viele der Tiere hatten sich verkrochen und waren erst später zu sehen.

Im Regen-, Schmetterlings-,Vogel- und Forscherhaus konnten sich die Familien im Trockenen aufhalten.

Eine Schale Pommes und ein Lutscher trösteten die Kinder darüber hinweg, dass sie die Spielplätze kaum benutzen konnten.

Auch wenn die äußeren Bedingungen nicht gerade toll waren, so hatten doch alle ihren Spaß und freuten sich mit ihren Kindern ein Stück Normalität und Abwechslung zu erleben.

Große Weihnachtsfeier

Kurz vor Weihnachten haben die Ehrenamtler*innen des Café Kontakty in Issum und des Café Welcome in Sevelen ein großes Weihnachtsfest mit etwa 120 Besucher*innen organisiert.

Im evangelischen Gemeindehaus in Issum wurde im festlich geschmückten Saal und an weihnachtlich gedeckten Tischen, der ukrainische Nikolaus begrüßt, der die Weihnachtsgeschichte erzählte. Für die fast 50 Kinder gab es dann auch eine klassische Nikolaustüte mit Obst und Lecker.

Es war eine tolle Zusammenarbeit.

Ausflug ins Irrland nach Twisteden

 

Ende Juli haben wir die ukraiinischen Familien zu einem Ausflug nach Twisteden eingeladen. 65 Erwachsene und Kinder sind unserer Einladung gefolgt. Trotz des schlechten Wetters (ausgerechnet an diesem Tag hat es geregnet) waren aller guter Dinge und freuten sich riesig mal rauszukommen. An den 2 Zustiegsstellen in Sevelen und Issum ging es in einem Bus der Firma Dix auf zum Irrland. Dort warteteten jede Menge Attraktionen für Groß und Klein und bei Nieselregen waren die Indoorspielplätze natürlich der Renner. Wir waren mit 3 Begleitpersonen dabei und konnten beobachten, wie vor allem die Kinder diese Stunden genossen. Auf dem Rückweg im Bus herrschte eine gelöste Stimmung, die wir so noch nicht erlebt hatten. Alle waren dankbar für die  gelöste Zeit mit ihren Kindern.

Wir danken allen Spendern, die diese Fahrt ermöglicht haben!


Die Ehrenamtler werden überrascht

Letzten Donnerstag überraschten die ukraiinischen Gäste uns Helfer*innen mit einem Vortrag über ihre jeweiligen Heimatstädte, den sie auf Deutsch gehalten haben. Es war für uns ein berührender Moment und wir haben den nachhaltgen Eindruck gewonnen, dass die Ukraine ein sehr schönes Land ist. Der weinende Vater, der auf seinem Laptop seine Stadt gezeigt hatte, machte uns eindrücklich klar, was diese Menschen verloren haben.