Flüchtlingshilfe erhält Förderung der Sankt-Martinus-Stiftung

 

"Ihr Förderantrag an die Sankt-Martinus-Stiftung
Sehr geehrte Frau Vitten,
Sie haben einen Antrag an die Sankt-Martinus-Stiftung für das Projekt „Café Welcome“ gestellt.
Das Kuratorium hat über alle Anträge unter Berücksichtigung der Stiftungssatzung, der zur Verfügung
stehenden finanziellen Mittel und möglicher Förderschwerpunkte beraten. Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu
können, dass wir Ihr Projekt mit einem Betrag in Höhe von
300,00 Euro (-dreihundert-)
fördern möchten."

Das sind tolle Neuigkeiten. Das Geld werden wir für die Job-Börse verwenden.

Näheres zur Sankt-Martinus-Stiftung unter:

www.sankt-martinus-stiftung.de


Nach Solingen

Der Wind hat sich gedreht....Migration ist Kernthema der politischen Auseinandersetzung.....Migration ist Schuld an allem......Unsagbares wird salonfähig

 

Hier ein ergreifender Bericht einer unserer Flüchtlinge:

 

Ich lebe seit etwa anderthalb Jahren in Deutschland und wohne in einer kleinen Stadt. Hier grüßen die Menschen in der Regel einander. Besonders die Deutschen. Wenn sie mich als Ausländer grüßen, freue ich mich sehr. Dann fühle ich mich für einen Moment wie in meiner Heimat. Ich vergesse für einen Augenblick, dass ich fremd bin, dass ich im Ausland bin, weit weg von meiner Familie und meinen Kindern.
In den letzten 2-3 Tagen habe ich beim Spazierengehen oder draußen gemerkt, dass die Menschen dem Grüßen aus dem Weg gehen. Ich dachte mir: „Vielleicht wollen die Menschen nach diesem schrecklichen Vorfall in Solingen nicht mehr grüßen?“ Aber dann dachte ich, dass ich mich vielleicht so an das freundliche Begrüßen gewöhnt habe, dass ich übertreibe und falsch denke. Als ich am Abend in die Unterkunft zurückkehrte, sagten drei meiner Freunde das Gleiche, ohne dass ich das Thema ansprach. Da dachte ich: „Oh nein! Die Menschen wollen wirklich nicht mehr grüßen, weil sie verärgert, wütend oder traurig sind.“
Ich bin gezwungen, mein Land aus politischen Gründen zu verlassen. Ich bin ein Ausländer, der mit Angst, Sorge und großer Sehnsucht versucht, nicht für sich selbst, sondern für meine Mutter, meine Frau und meine Kinder stark zu bleiben und einen neuen Anfang gemacht hat. Ja, ich bin ein Ausländer. Meine Haare sind nicht blond, meine Augen sind nicht farbig. Man sieht sofort, dass ich auf der Straße ein Ausländer bin. Und ich muss mich mehr an die Regeln halten als alle anderen, ich darf keine Fehler machen. Auch wenn jeder Fehler machen kann, darf ich keinen Fehler machen, weil ich ein Ausländer bin. Denn wenn ich einen Fehler mache, werden wegen mir auch die anderen Ausländer beurteilt und kritisiert.
Vorher wurde ein Polizist von einem Ausländer feige und niederträchtig ermordet. Nach diesem Vorfall bin ich zu jedem Polizisten, den ich gesehen habe, gegangen und habe mein Beileid mit den wenigen deutschen Worten, die ich kenne, ausgedrückt. Auch wegen des schrecklichen Vorfalls in Solingen bin ich als Mensch sehr traurig und teile Ihren Schmerz. Zweitens fühle ich mich als Ausländer schuldig. Seit dem ersten Tag, an dem ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich mich an alle Regeln gehalten und alles richtig gemacht, weil ich alles richtig machen muss. Ich habe versucht, gute Beziehungen zu den Menschen hier aufzubauen. Manchmal wurden mir Türen vor der Nase zugeschlagen, aber je mehr die Menschen mich kennenlernten, desto mehr vertrauten sie mir und wir bauten gute Beziehungen auf. Mein bester Freund ist sogar mein 90-jähriger Nachbar geworden. Er vertraut mir, er hilft mir, aber am meisten freut es mich, dass er mir Scherze macht, sodass ich für einen Moment alles und alle meine Sorgen vergesse. Ich kann nicht bei meiner krebskranken Mutter sein, die ich seit zwei Jahren nicht gesehen habe, aber ich dachte, dass ich hier wenigstens etwas tun kann, und arbeitete freiwillig in einem Altenheim. Eine der älteren Frauen dort erinnerte mich sehr an meine Mutter. Jedes Mal, wenn sie mich ansah, versteckte ich mich in einer Ecke, damit sie mich nicht weinen sah.
Hier bin ich oft in kurzer Zeit mit Rassismus konfrontiert worden. In meinem Herkunftsland ist es besonders für Männer nicht gern gesehen, zu weinen. Männer sollten stärker sein. Ich war einmal an einem Arbeitsplatz Rassismus ausgesetzt und weinte bitterlich. Das werde ich nie vergessen. Das Weinen habe ich hier gelernt, hier angefangen. Ich möchte allen um mich herum zurufen, schreien: „Ich bin ein Ausländer, aber ich bin vertrauenswürdig, niemandem geht von mir ein Schaden aus.“
Es gibt Menschen mit einem Herz aus Gold, die sich freiwillig für Ausländer einsetzen. Ich weiß, dass sie über diesen schrecklichen Vorfall sehr traurig sind, weil sie in einem Kampf sind. Sie versuchen, mit uns zu sprechen, hören sich unsere Probleme an, versuchen, uns zu verstehen und zu helfen. Was wäre, wenn auch sie sich wie die anderen abwenden und dasselbe über alle Ausländer denken würden? Würden dann die Probleme, die besonders durch Ausländer verursacht werden, abnehmen? Nein, im Gegenteil, sie würden zunehmen.
   Ein deutscher Nachbar hat mir gesagt, dass ich immer an seiner Tür klingeln kann, wenn ich irgendetwas brauche. Eines Tages habe ich seine Tür geklingelt, mit einer Notiz in der Hand, auf der ich geschrieben habe: 'Das einzige, was ich wirklich brauche, ist, dass du mir gesagt hast, ich kann immer an deiner Tür klingeln, wenn ich etwas brauche. Sonst brauche ich nichts.' Ich habe mich bedankt und jedes Mal, wenn ich an diesem Haus vorbeigehe, fühle ich mich in einem Land, in dem ich die Sprache und die Regeln nicht kenne, getrennt von meiner Mutter, meinen Kindern, meiner Ehefrau und trotz aller Probleme, die ich habe, bemühe ich mich, stark zu bleiben, ich fühle mich weniher fremd, wenn ich dieses Haus sehe. Ich weiß, dass es dort Menschen gibt, die mir aufrichtig helfen werden, wenn ich an der Tür klingele.
Als Ausländer für ein Verbrechen verantwortlich gemacht zu werden, das von einem anderen Ausländer begangen wurde, den ich mein ganzes Leben lang nie gesehen oder gekannt habe, ist weder gerecht noch richtig. Führt eine solche Haltung zur Lösung dieser Probleme oder trägt sie eher dazu bei, dass solche Probleme zunehmen?
Ich gedenke des verstorbenen Polizisten und der Verstorbenen in Solingen mit Respekt. Ihr habt uns beigebracht, euch mit einem Lächeln zu begrüßen, also wendet euch bitte nicht von uns ab, haltet euer Lächeln und euren Gruß nicht zurück.
Y. E.
Hinweis: Deutsch hat er sich selbst beigbracht

 

Ausflug ins Sea Life Oberhausen

 

Am 25. Juli war es wieder soweit. Der jährliche Ausflug ging diese Mal nach Oberhausen ins Sea Life.

Wie sich zeigte eine ausgezeichnete Wahl.

Der Eintritt ist für Gruppen sehr moderat und schlechtes Wetter wäre kein Problem gewesen.

Auf beeindruckende Weise konnte man die Unterwasserwelt verschiedenster Biotope beobachten.

Vom Hai bis zum Seepferdchen war alles dabei. In großen Aquarien, die teilweise tunnelartig gebaut sind,

schwammen die Meeresbewohner über einen hinweg.

Dieses mal sind auch viele Erwachsene mitgekommen, die mit diesem Angebot auch etwas anfangen konnten.

Mit knapp 40 Leuten waren wir diesmal eine große Gruppe.

Zum Schluss blieb noch Zeit für einen Bummel in und außerhalb des Centro Oberhausen.

Alles in allem war es ein gelungener Ausflug und wir hatten zusammen viel Freude miteinander.


Erfolgreiche Infoveranstaltung zur Job Börse

 

Um die potentiellen Arbeitnehmer*innen auf die Job Börse vorzubereiten, gab es am 28. Mai eine Infoveranstaltung zu den Themen:

Besonderheiten des deutschen aber vor allen Dingen lokalen Arbeitsmarktes

Qualifikation

Rechtliche Grundlagen

Wie kann man sich optimal vorbereiten

Außerdem wurden Formulare ausgeteilt, wo individuelle Daten und Arbeitsvita abgefragt werden, um die Flüchtlinge passgenau den etwaiigen Arbeitgeber*innen zuzuführen.

Der Nachmittag war ein voller Erfolg.

Von den 80 geladenen Flüchtlingen sind 80 gekommen. Die Einladung hat Bettina Niederholz übernommen, sowie andere organistaorische Hilfen. Unterstützung gabe es außerdem von Sakia Elders ihres Zeichen Leitung und Koordinatorin des KIM.

Norbert und Hans Herbert Franz übernahmen die Vorbereitungen für den Vortrag.

Norbert hat eine professionelle Power Point Präsentation abgeliefert, für die er viel Zeit verwendet hat. Übersetzer*innen im Publikum halfen bei

Verständnisschwierigkeiten.

Damit die Profilbögen gut ausgefüllt werden, hilft Frau Selders mit Übersetzer in den nächsten Café bei der Ausfüllung und bei anderen Fragen.



Die Flüchtlingshilfe ist für den Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates von NRW nominiert!!!

Die Flüchtlingshilfe Sevelen gehört zu den nominierten ehrenamtlichen Einrichtungen, Privatpersonen für den Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW.

Die Preisverleihung findet am 09.11.2024 in der Zeche Carl in Essen statt. Über acht von einer Jury für die Auszeichnung vorausgewählten Initiativen oder engagierten Einzelpersonen werden Filmportraits gedreht. Die Jury besteht aus Vertreterinnen des Flüchtlingsrat NRW, des DGB NRW und Amnesty International. Die Gewinnerin wird bei der Preisverleihung verkündet und erhält den mit 500 Euro dotierten Preis sowie eine eigens für den Ehrenamtspreis geschaffene Preisskulptur.

 


Atrium ist neu gestaltet!!

 

Unter tatkräftiger Mithilf unserer Gäste, wurd das Atrium im Bürgerhaus neu gestaltet.

Die Fugen wurden von Unkraut befreit, die Töpfe neu bepflanzt, die Bank geschliffen und gestrichen sowie das Hauptbeet neu gestaltet.

Beim Pflanzen der Blumen waren die Helfer dann ein wenig kleiner.

Jetzt sieht es aber richtig gut aus!

Bündnis gegen Rechts - Issum steht auf

Auch in Issum regt sich Widerstand gegen rechte Parolen und zunehmenden Rassismus.

 

Am Donnerstag, den 18. Januar trafen sich Vertreter der Kirchen, der Politik, einigen Vereinen und Einrichtungen, um gemeinsam eine erste Veranstaltung gegen Rechts zu organisieren.
Natürlich ist die Flüchtlingshilfe auch vertreten.
Am Gedenktag an die Opfer des Nazionalsozialismus, am 27. Januar, gab es die erste Kundgebung auf dem Platz "An de Pomp".
Die Zahl der Menschen, die ihre Unterstützung und ihren Beitrag zu einer lebendigen und toleranten Demokratie geleistet haben, war schie überwältigend.
Unseren Redebeitrag könnt ihr weiter unten nachlesen.
Das war natürlich nur der Anfang,
Das Bündnis hat sich bereits wieder getroffen, um über Aktionen und Veranstaltungen zu beraten.
In diesem Sinne
"Issum steht auf"

 


Sevelen steht auf!

 

Am Sonntag, den 2. Juni veranstaltete das Bündnis "Issum gegen Rechts" ein politisches Picknick auf dem Sevelener Kirchplatz, um an die bevorstehende Europawahl zu erinnern.

Bei einem lockeren Zusammensein, jeder sollte, konnte etwas zu essen und zu trinken mitbringen, wurde nochmals an die Relevanz der Wahl gedacht. Einig waren sich alle Redner, dass die Wahl nicht den rechten Kräften im Europaparlament überlassen werden sollte. Es wurde nochmal einleuchtend und eindringlich gewarnt, was auf dem Spiel steht.

Die schwer errungenen Freiheiten und Freizügigkeiten, die internationalen  Bildungschancen für junge Menschen, der Austausch der Menschen; all das stellen die antidemokratischen Kräfte in Frage.

Mit Musik und Tanz wurde es ein kurzweiliger Nachmittag, der sehr gut besucht war.

 


Weihnachtsfeier 2023

 

Auch in diesem Jahr feierte die Flüchtlingshilfe ein großes Weihnachtsfest.

Am 7. Dezember war es soweit. Die Tische wurden weihnachtlich eingedeckt, reichlich selbst gebackener Kuchen und Obst als Buffet aufgestellt. Die Kinder malten Bilder für den Nikolaus während die Erwachsenen bei einer Tasse Tee oder Kaffee gemütlich zusammensaßen. Auch einige der Asylsuchenden aus der Turnhalle waren zu Gast.

Später als es dann dunkel wurde, sangen wir Adventslieder, begleitet von Irina am Piano.

Dann war es endlich soweit. Das Licht wurde ausgemacht, nur die Kerzen brannten und vom Flur her hörte man ein leises Glöckchen, dass immer lauter wurde.  Es war mucksmäuschenstill im Saal und nach einem kräftigen "Nikolaus komm in unser Haus" öffnete sich die Tür und der Nikolaus in seinem festlichen Bischofsgewand betrat den Saal, freudig begrüßt von den Kindern.

Nach einer feierlichen Ansprache an die Gäste, gab es dann die Tüten für alle Kinder.

Es wurde noch einmal gesungen und der Nikolaus ging wieder seiner Wege. Viel Applaus und fröhlicher Gesang in allen Sprachen begleiteten ihn.

Nach der Feier packten alle mit an und räumten auf, spülten und fegten den Saal.

Unser Dank gilt allen Ehrenamtler*innen, die sich für den gelungenen Nachmittag sehr ins Zeug gelegt hatten.

 

Ausflug in den Krefelder ZOO

 

Wie im letzten Jahr wurde während der Ferien ein Ausflug organisiert.

Die Flüchtlingshilfe Sevelen und Café Kontakty von der evangelischen Kirche in Issum haben sich zusammengeschlossen, um dieses Angebot zu organisieren und sich die Kosten zu teilen.

Dieses Mal ging es in den Krefelder Zoo.

Trotz des denkbar schlechten Wetters machten sich die Betreuer und über 30 Erwachsene und Kinder auf den Weg in den Tierpark.

Es gab hin und wieder Regenpausen, aber die meiste Zeit schüttete es aus grauen Zoobewohner über Mensch und Tier.

Viele der Tiere hatten sich verkrochen und waren erst später zu sehen.

Im Regen-, Schmetterlings-,Vogel- und Forscherhaus konnten sich die Familien im Trockenen aufhalten.

Eine Schale Pommes und ein Lutscher trösteten die Kinder darüber hinweg, dass sie die Spielplätze kaum benutzen konnten.

Auch wenn die äußeren Bedingungen nicht gerade toll waren, so hatten doch alle ihren Spaß und freuten sich mit ihren Kindern ein Stück Normalität und Abwechslung zu erleben.